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Schach - Serie 129

Aufgabe: Mit welcher Zugfolge wird Weiß die Partie gewinnen?
Aufgabe: Mit welcher Zugfolge wird Weiß die Partie gewinnen?

 

 

Schach in Müllrose

Dank aller Anordnungen zum Eindämmen einer Ausbreitung des Sars CoV2-Virus und des sehr disziplinierten Verhaltens der Bürger ist ein Corona Notstand in der Bundesrepublik ausgeblieben. Im Vergleich der Bundesländer steht Brandenburg sogar ganz besonders gut da. Das sollte Anlass sein, die Einschränkungen und Restriktionen im gesellschaftlichen Leben etwas forcierter abzubauen. Das sollte auch bei Sportarten ohne körperlichen Kontakt rasch geschehen, bei denen ein Infektionsrisiko minimal ist oder gar nicht vorhanden ist. Dabei ist es auch unwesentlich, ob der Sport im Freien oder im Gebäude ausgeübt wird. Für den Denksport Schach gilt das voll und ganz. Deshalb habe ich jetzt die Erwartung, dass unsere Trainingsabende bald wieder stattfinden können und auch die beiden noch ausstehenden Punktspiele in der Regionalklasse  Ost noch ordnungsgemäß stattfinden werden, um die Punktspielsaison abzuschließen.

 

Internetadresse: www.schach-in-muellrose.de

 

Schachgeschichte(n). Schachkuriositäten

Paris bei Nacht. Der einzige deutsche Schachweltmeister, Dr. Emanuel Lasker, der den Schachthron 27 Jahre lang innehatte, zeigte zuweilen Zeichen von Unkonzentriertheit, dass ihm im normalen Leben simple Fehler unterliefen. Als er einmal von London nach Paris gekommen war, stellte er sein Gepäck im Hotel ab und begab sich sofort in das berühmte „Cafe de la Regence“, in dem sich alle Schachkoryphäen trafen. Gegen Abend, als es an der Zeit war wieder zu gehen, konnte er sich partout nicht mehr an die Adresse seines Hotels erinnern. Da konnte nur ein Blitztelegramm an seinen Freund in London helfen, um die Hoteladresse in Erfahrung zu bringen. Dabei vergaß Lasker diesmal, die Adresse des Pariser Postamtes für die Rückantwort anzugeben. Nun wartete Lasker und wartete. Es kam aber kein Telegramm an ihn. Zwischendurch schlenderte er stundenlang bei Nacht durch die Stadt, bis er gegen Morgen zufälligerweise vor seinem Hotel stand. Dort erwartete ihn ein Telegramm: „Dr. Lasker, Paris, Rue de Latour 12. Du wohnst in Paris, Rue de Latour 12.“

 

Zweispringerspiel im Nachzug. Im Frühjahr 1895 hielt der in Berlinchen (heute Barlinek, Polen) geborene Dr. Emanuel Lasker in London eine Vorlesung über das Schachspiel. Danach wurde er von einem jungen Zuhörer gebeten, ihm doch eine paar Ratschläge zum Zweispringerspiel und Zweispringerspiel im Nachzug zu zeigen. Dieses Eröffnungssystem wurde damals häufig gespielt. Lasker zeigte ihm schnell ein paar aktuelle Varianten. Sein Gegenüber hörte ihm geduldig zu. Als Lasker zum Schluss gekommen war und ihn fragte, ob er sich jetzt nun einigermaßen im Zweispringerspiel im Nachzuge auskenne, schüttelte der betrübt den Kopf und erwiderte: „Sie meinen ein ganz anderes Zweispringerspiel als ich. Meister Blackburne spielt hin und wieder gegen mich. Dabei spielt er ohne seine beiden Springer gegen mich, und ich komme einfach nicht dagegen an, gegen diese verflixte Eröffnung.

 

Die Zigarren des Weltmeisters. Vor 130 Jahren war es gang und gäbe, dass in den Schachlokalen kräftig geraucht wurde. Auch die beiden ersten Schachweltmeister, Wilhelm Steinitz und Dr. Emanuel Lasker, waren passionierte Zigarrenraucher. Während eines Weltmeisterschaftskampfes im Jahr 1894 hatte Lasker von einem ihn verehrenden Anhänger ein Kistchen feinster Zigarren geschenkt bekommen. Nachdem Lasker das Match siegreich beendet hatte, gratulierte ihm dieser Fan und brachte sich gleichzeitig in Erinnerung, indem er den neuen Weltmeister fragte, ob ihm die besagten Zigarren ein wenig geholfen hätten, den Kampf zu gewinnen. „Selbstverständlich haben sie dazu beigetragen“, antwortete Lasker. „Sie hatten wirklich eine prachtvolle Idee.“ „So gut sind sie also gewesen?“, ließ der Fan nicht locker. „ Ja sehen Sie, ich habe Ihre Zigarren nach und nach Steinitz angeboten und er hat verloren. Ich selbst habe andere geraucht.“

 

Schachaufgabe a la Bardeleben. Der Berliner Meister Curt von Bardeleben (1861-1924) war neben Steinitz und Lasker einer der bekanntesten Schachmeister. Allerdings wirkte er auf seine Umgebung bisweilen etwas weltfremd und absonderlich. Als er beim Schachturnier in Hastings 1895 nach vorzüglichem Start und Hoffnung auf ein gutes Abschneiden gegen Steinitz in einen Mattangriff kam und auf Verlust stand, gab er die Partie nicht etwa auf, sondern verschwand einfach aus dem Turniersaal und tauchte nicht wieder auf. Diese Form der Partieaufgabe wiederholte er später häufig, so dass ein Spruch mit seinem Namen verbunden wurde. „Liegt sein Spiel so ganz darnieder, so geht er raus und kommt nicht wieder.“ Dass auch mit mehr Anstand verloren werden kann, bewies Bardeleben bei einem Turnier 1900 in München. Als er gegen den Österreicher Carl Schlechter auf Verlust stand, machte er sich wieder aus dem Staub. Aber diesmal schickte er einen Dienstboten, der seinem Kontrahenten schriftlich die Aufgabe der Partie übermittelte.

 

J.Fritzsche

 

Lösung der Schachaufgabe: 1. Txd7; Dxd7, 2. Dg4; g6, 3. Sxh6+; Kg7, 4. Dxd7

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