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Schach - Serie 127

Schachaufgabe: Eine Schachstellung aus einer Partie zwischen dem späteren Weltmeister Euwe und Davidson (Amsterdam 1925). Euwe ist am Zug und erreicht eine Gewinnposition.
Schachaufgabe: Eine Schachstellung aus einer Partie zwischen dem späteren Weltmeister Euwe und Davidson (Amsterdam 1925). Euwe ist am Zug und erreicht eine Gewinnposition.

In der 7.Runde der laufenden Punktspielserie musste die Mannschaft von Müllrose auswärts gegen Müncheberg antreten. Von den Wertungskennzahlen waren die Schachspieler von Müncheberg leicht besser einzuschätzen. Und so entwickelten sich insgesamt umkämpfte Partien, die schlussendlich alle mit Remis beendet wurden. Damit hat Müllrose seine Position in der Tabelle gehalten, mit der verbleibenden Hoffnung auf eine Endplatzierung auf dem 2. bis 3.Platz.

 

Internetadresse: www.schach-in-muellrose.de, oder alternativ bei der Web-Seite des Müllroser Sportvereins 1898 e.V., www.muellroser-sv.de , und dort unter der Rubrik Vereinssport.

 

Schachgeschichten

 

Vor längerer Zeit wurde in einer New Yorker Zeitung über einen seltsamen Fall berichtet, der vor einem Scheidungsgericht verhandelt wurde. Verklagt wurde von seiner Gattin ein gewisser Thomas S. Mulligan, da er einer seltsamen Eigenschaft nachgeht, die in den Augen seiner Gattin als Grausamkeit zu werten sei. Mr. Mulligan trinkt nicht, raucht nicht, spielt nicht Poker, geht nicht zu Pferderennen, hat auch keine Freundinnen, aber er spielt Schach! Es ist nicht Schach im üblichen Sinn, sondern Mr. Mulligan hat es sich in den Kopf gesetzt, Schachprobleme zu ersinnen und diese an Schachclubs und sonstige Interessenten zu vergeben. Er verlangt übrigens keinen Cent dafür, dies scheint aber sein Hauptfehler zu sein, denn in der Klage heißt es wörtlich: „... seit mehr als zehn Jahren spielt mein Gatte allabendlich von acht Uhr bis ein Uhr morgens mit seinen lächerlichen Schachfiguren. Oft sitzt er ganz in Gedanken versunken vor dem magischen Brett und starrt auf die Figuren. Störe ich ihn, indem ich ihn bitte, er möchte mit mir ein Wort sprechen oder einmal mit mir ins Kino gehen, dann wird er sogleich grob, was er übrigens dadurch zu tarnen sucht, dass er mir vorwirft, ich hätte keine Ahnung davon, wie man seinen Geist beschäftigt. Das Ärgste aber ist, dass er die vielen Schachprobleme, die er im Laufe der Jahre ausgearbeitet hat, ohne einen Cent dafür zu verlangen, an fremde Leute verschenkt. Wenn er damit Geld verdienen würde, wäre seine Leidenschaft ja halb so schlimm, so aber fühle ich mich in doppelter Weise geschädigt. Ich bitte daher das hohe Gericht, Thomas S. Mulligan wegen seelischer Grausamkeit zu verurteilen.“

 

Leider hat diese New Yorker Zeitung nicht weiter über dieses Gerichtsverfahren berichtet. So darf man nur annehmen, dass der Scheidungsrichter diese Klage abgewiesen hat. Karnevalszeit im Rheinland und Jubiläum im Schachverein, aber kein Geld. Also musste wieder einmal eine Tombola herhalten, damit man wenigstens ein paar Mark für Jugendarbeit, Turnierbesuch, usw. hereinkommt. Die Bestückung der Tombola übernahm der 1.Vorsitzende persönlich und alle waren über die angekündigten Preise erstaunt.

 

Erster Preis: Eine kombinierte Schiffs-Bahn-Bus- und Wanderreise von einer Woche.

 

Zweiter Preis: Eine der beliebten Butterfahrten.

 

Dritter Preis: Eine Schlossbesichtigung von hohem kulturellen Wert.

 

So wurden bei der Jubiläumsrede des Vorsitzenden die Preise und der Kauf der Lose schmackhaft gemacht. Es wurde eine gelungener Abend und da alle Mitglieder um die Ebbe in der Kasse wussten, geizte keiner mit dem Kauf der Lose, von denen jedes eine Mark kostete. Der Gewinner des ersten Preises bekam ein Kuvert überreicht, auf dem folgendes stand. „Wandern Sie bitte bis zur nächsten Bushaltestelle, fahren Sie bitte mit dem Zug eine Station bis zum nächsten Rheinhafen, besteigen Sie dort die Fähre, setzen über den Rhein und zurück und kommen mit dem nächsten Bus wieder ins Spiellokal.“ Dabei lag im Kuvert ein Fünfmarkschein.

 

Der zweite Preis bestand darin, dass sich vom Sohn des Gastwirtes ein Dreirad geliehen wurde. Der Preisträger bekam ein Tellerchen mit Butter in die Hand gedrückt und durfte drei Runden im Saal fahren. Der dritte Preis war der Höhepunkt. Man überreichte dem Gewinner ein hochwertiges Vorhängeschloss aus edelstem Metall mit kunstvoller Verarbeitung, welches er bis zum nächsten Spielabend zur Besichtigung mit nach Hause nehmen durfte. Dem ersten Preisträger wurde noch gesagt, dass sein Gewinn innerhalb einer Woche in Anspruch genommen werden müsse.

 

Der Saal tobte vor Lachen, nur die Frau eines Vereinsmitglieds sagte etwas von Unverschämtheit. Aber die war nicht aus dem Rheinland, wo Lachen und Frohsinn zur DNA der Rheinländer gehört und in der Rangfolge deutlich vor Schach daherkommt.

 

Lösung Schachaufgabe:

1.Dd1-d8+ Kg8-g7 2. Dd8 x Sf6+ Kg7 x Df6 3. Sg3 x e4+ Kf6-e5

 

Gabelfrühstück für den Springer , der jetzt die schwarze Dame auf c5 schlägt. Mit einem Mehrbauern für Weiß ist die Partie gewonnen

 

J. Fritzsche

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