Es hätte eine aussichtsreiche Momentaufnahme werden können. Am 22.10.2016 empfing der Müllroser SV die Eintracht aus Königs Wusterhausen am Hohenwalder Weg. In Beeskow kam es zum Spitzenspiel zwischen den Preußen und Niederlehme. Die Ortsnachbarn aus Markendorf hatten ein spielfreies Wochenende vor sich. Im besten Falle hätten die Schlaubetaler Ihr Punktepolster auf bis zu sieben Zähler ausbauen können. Der eigene Sieg sowie die Schützenhilfe aus Beeskow waren dafür aber von Nöten.
Hingegen der Vorhersagen blieb es bis zum Anpfiff am Hohenwalder Weg trocken. Spieler und Zuschauer hatte also der Jahreszeit entsprechend optimale Bedingungen für den 8. Spieltag der Landesklasse Ost. Mit Königs Wusterhausen reiste der Zehntplatzierte der Liga an den Hohenwalder Weg. Die Randberliner hatten allen Grund mit breiter Brust aufzulaufen. Schließlich bezwang man in der Vorwoche Titelaspirant Wernsdorf mit 3:1. Aber auch die Jungs von Schulze und Jänisch stellen sich nach sieben gespielten Partien noch ungeschlagen auf und können vor Selbstbewusstsein strotzen. Pünktlich um 14:00 Uhr pfiff das junge Schiedsrichtergespann das Spiel an.
Beide Trainer- sowie Zuschauerseiten bekamen eine zerfahrene Anfangsphase zu sehen. Die Hausherren standen nicht immer optimal, verloren zu viele Bälle in der Vorwärtsbewegung und konzentrierten sich oftmals auf lange Bälle in die Spitze. Nahezu identisch lief es aus der Sicht der Gäste. Zudem war es eine hart geführte Partie der beiden Teams. Hingegen der vorher angesetzten Erwartungen übernahmen die Gäste in der ersten Hälfte das Zepter. Der MSV hatte große Mühe den immer wieder lang geschlagenen Bällen der Eintracht standzuhalten und diese abzuwehren. Spieler und Trainer wussten, dass man diese torlose Halbzeit im besten Falle mit in die Kabine nehmen sollte um im zweiten Durchgang neu zu starten. Simon Zigan hatte einen anderen Plan. Nach einem abermals lang geschlagenen Ball über die Müllroser Defensive hatte Zigan keine große Mühe den Ball in der 45. Spielminute im Tor unterzubringen. Quasi mit dem Halbzeitpfiff gehen die Gäste beim Tabellenführer mit 0:1 in Führung.
Es ging für beide Mannschaften in die Kabinen. MSV-Coach Schulze reagiert und bringt zwei neue Spieler auf das Feld. Fuhrmann ersetzt den angeschlagenen Dahlmann, der an diesem Tage den Vortritt vor dem routinierten Abwehrspieler bekam. Ebenfalls verlässt Außenverteidiger Zinke das Feld. Für Ihn neu im Spiel ist Eric Sellin.
Ideen, Kreativität und eine andere Einstellung musste für die zweite Hälfte an den Tag gelegt werden. Unbeeindruckt durch die Gästeführung ging es für die Schlaubetaler zurück auf den Rasen. Man konnte nun zeigen, dass man auch mit dieser Situation ruhig und bedacht umgehen kann. Primäres Ziel war es, so schnell wie möglich den Ausgleichtreffer zu erzielen. Es sollte nicht lang dauern, da war es Dustin Berger, der in der 48. Minute seinen ersten Saisontreffer erzielen konnte. Nach einem gescheiterten Klärungsversuch der Gästeabwehr gelangt der Ball in der 64. Minute zu Krüger. Dieser setzt diesen am langen Eck gegen den Pfosten und somit direkt vor die Füße von D. Berger. Für den 22-jährigen war es nicht die schwerste Aufgabe den Ball im Tor unterzubringen.
Das Spiel nun mehr und mehr in Händen der Hausherren. Man stand besser, geordnet und nahm die teilweise sehr hart geführten Zweikämpfe an. Immer wieder drängte man auf von Marc Ludewig gut bewachte Gästetor. In der 64. Minute ist es Herrmann, der den Ball per Kopf nach Flanke von Sellin auf Berger ablegt. Berger belohnte sich mit Übersicht zu seinem Jubiläumsspiel selbst und erzielt einen Doppelpack. Neuer Spielstand 2:1. Nach der Führung in der ersten Hälfte ein herber Dämpfer für die Eintracht.
Das Spiel war nun in der Hand der Gastgeber. Schulze wechselt nun zum dritten Mal in dieser Partie. In der 78. Minute geht Karge vom Feld und wird durch Schlesinger ersetzt.
Nur sieben Minuten später gibt erneut einen Grund zu jubeln. In der Vorwärtsbewegung verlieren die Gäste den Ball und Müllrose kontert vor heimischem Publikum. Der lange Ball von Koch fällt genau vor die Füße von Torjäger Herrmann. Ein herrlicher Lupfer bezwingt Ludewig und verpasst Königs Wusterhausen in der 85. Minute den Gnadenstoß.
Dann war Schluss am Hohenwalder Weg.
Der MSV bleibt weiterhin ungeschlagen an der Tabellenspitze der LKO. Die gewünschte Schützenhilfe aus Beeskow konnte man leider nicht verbuchen. Die Preußen verloren Ihr Spiel gegen Niederlehme mit 0:1. Die Randberliner bleiben also mit einem Spiel weniger bis auf vier Punkte an den Schlaubetalern dran.
Am kommenden Wochenende geht es zur Regionalligareserve aus Luckenwalde.
Sport frei.